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1. Geschichte des Altertums - S. 198

1889 - Wiesbaden : Kunze
198 Dritter Abschnitt. Einleitung. Dritter Abschnitt. Geschichte der Aömer. §. 31. Einleitung. 1. Das Land und seine Bewohner. Die Halbinsel Italien wird im Norden durch die Alpen, an den drei übrigen Seiten von Teilen des mittelländischen Meeres begrenzt. Im Nordwesten bildet das ligurische Meer den Busen von Genua, im Westen das tyrrhenische, zwischen dem Festlande und den Inseln Korsika und Sardinien, die Busen von Gatzta, von Neapel, Salerno u. a. Durch die Straße von Messina wird das tyrrhenische mit dem jonischen Meere verbunden, welches die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Otranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung, welches im Norden mit dem Busen von Triest endigt. Das Hauptgebirge Italiens ist der Apennin, der sich von Nordwesten her zunächst in vorherrschend östlicher Richtung bis zum heutigen Toskana hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Hauptfluß dieser Ebene ist der auf dem Monte Viso entspringende Po, welcher von Westen nach Osten das Land durchströmt, auf beiden Seiten eine große Zahl von Nebenflüssen aufnimmt, sich in mehreren Mündungen ins Meer ergießt und ein sumpfiges, ungesundes Delta bildet. Von den Nebenflüssen auf der nördlichen Seite sind die wichtigsten der Ticinus (Tessin), der auf dem St. Gotthardt entspringt und durch den Lago maggiore fließt; die Adda, welche von den rhätischen Alpen aus durch den Comersee, der Mincius (Mincio), der aus dem Gardasee fließt. Auf dem rechten Po-Ufer ist besonders die T r e b i a zu merken. Außerdem strömt von den rhätischen Alpen her die Etsch, welche nördlich vom Po-Delta ins Meer fällt. Vom heutigen Toskana an wendet sich der Apennin nach Süden und verfolgt im allgemeinen diese Richtung bis zu dem Kap Sparti-vento, der Südwestspitze Italiens. In diesem ganzen Laufe breitet er sich durch eine Menge von Zweigen nach Osten und Westen aus und bildet dadurch zahlreiche Thäler und Schluchten, durch welche größere und kleinere Flüsse nach beiden Seiten ihren Ausweg finden. Seine Ausdehnung von Osten nach Westen ist am größten in der

2. Geschichte des Altertums - S. 199

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199 Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte. Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite. Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da. Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee. Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien. Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja. Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:

3. Das Altertum - S. 64

1907 - Leipzig : Voigtländer
Geschichte der Römer. § 39. Dos alte Italien und seine Bewohner (Karte Iv). 1 Dos Lond. Vas Reicl) der Römer nahm leinen Anfang in Italien, r... Die langgestreckte italienische Halbinsel liegt zwischen der östlichen und westlichen Hälfte des Mittelmeeres. Sie verzweigt sich im Suben rn zroei Kutten» Teile zwischen die sich der Golf van Tarent eindrangt. Ihre Küste ist M6u"9 nickt io günstig für den Seeverkehr wie die griechische; die besten Hafen finben sich im Westen des tanbes. Die Gebirgsketten der stpenn'"'n lassen nur wenige Ebenen übrig und teilen das Land m abgesonderte im„« toasten, van den Zlllssen Italien- sinb für die (Beschichte bebeutjam im Itorben: der pa mit dem Ticknus van der linken Seite und der Trebia von der rechten Seite; im Westen: flrnus und ttiber; im Wen Ru tco Klima Und Das Klima ist im allgemeinen milb und für den Anbau günstig; doch Bo&m beburfte der Boben, um reichere Erträge zu liefern, emer sorgsamen £r,««9mv« arbeitung. «Betreibe, Gemüse und ®bstgebiehen schon im Alter im gut - den ffilbaum und die Weinrebe brachten wahrscheinlich cjncch ich Ansiedler mit; die sogenannten Sübfrüchte mürben ers j tumi Ihr.ti Geburt aus Asien eingeführt. Noch waren ausgebeizte V-rgwalber mit reichlichem 3agbroilb »orhanbeti. Auf den Berghangen »nblben graste zahlreiches weibevieh. Das Meer bot Mengen von Zischen und Muscheln. Für Bauwerke war der vorhandene Ka 1 k- und Tuf s. stein vortrefflich verwendbar; die Bilbnerei wurde durch das Dorftommen Ion Von und Marmor begünstigt; auch (Eisen fanb sich auf der Insel (Elba, beren Berge schon die Phönizier ausbeuteten. Unter- (Einteilung 2. Londschosten. Italien läßt sichmvber-,Mittel-,Unte -it ali ett und die 3 n i e I n einteilen. a) Gberitolien umfaßt das Cieflanb zwischen Alpen und Apennin also hauptsächlich die Poebene; es würde erst in spaterer Zeit zu Ita 9creb7tmttehtolie« zerfiel in mehrere c-mbschaften; die wichtigsten ©beritalien Mittelitalien waren: Hn der ld j j fischen Hpennin und Eiber, Krnus burch-Jonen, mit dem Tcra|imenifdjen See und den Städten dlufium, Carqutnii, Dejt.

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 741

1877 - Leipzig : Teubner
Minaei — Minores. men waren daher wol auch nur Skizzen, welche ans einigen Haupttheilen bestanden, um die Aufeinanderfolge der einzelnen Situationen für den Actenr zu bestimmen; beim Ergänzen des Zusammenhangs blieb immer noch Raum fürjmpro-visirte Späße und witzige Einfälle. Die Sprache war gleichfalls dem gemeinen Lebeu entlehnt, daher incorrect und derb. Der Hanptaetenr hieß archiminms. Männer und Frauen traten im Mimus auf, und von beiden wurden Hauptrollen gespielt: ihre Darstellungen und Vorträge wurden von der Flöte begleitet; Masken wurden nicht gebraucht. Das gewöhnliche Kostüm war ein buntes Röckchen; Tänzerinnen traten in Kurzen dünnen Untergewändern (subucnla) auf. Ferner trugen die Mimen dünne, kaum sichtbare Sohlen, so daß sie barstlß erschienen, daher excalceati und planipedes genannt. Das Mimen-Personal, besonders der weibliche Theil, war m sittlicher Beziehung verrufen. Nichtsdestoweniger hatten sie Zutritt in die Häuser und Gesellschaft der römischen Großen und Vornehmen, besonders tu der Kaiserzeit. Die Mimen wurden, wie erwähnt, als Nachspiele zu den eigentlichen Dramen ans dem vordem Theile des Prosceniums im römischen Theater aufgeführt; der Hintere Theil war durch einen besondern Vorhang, das Sipantun, getrennt. Wann die Mimen als Nachspiele ausgekommen sind, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen; sie hatten die Atellanen, welche früher gewöhnlich waren, verdrängt. Sie erhielten steh seit Sulla s Zeit zugleich mit den Pantomimen durch die ganze Kaiserzeit hindurch auf d'er römischen Bühne. Auch Cäsar veranlaßte nn <5. 45 eine prachtvolle Aufführung (Cic. ad fam. 12, 18.), bei der der römische Ritter Deeimus Laberius mit dem Syrer Publilins Syrus um den Preis ringen mußte und von diesem besiegt wurde. Vgl. Grysar in allg. Schnlzeituug 1832, Nr. 42. Sammlung der erhaltenen Ueber-reste von Ribbeck in s. Com. Lat. reliquiae. Minaei, Mlvccloi, eine der mächtigsten Völkerschaften an der Westküste des glücklichen Arabiens, die mit Weihrauch und Myrrhen einen sehr bedeutenden Handel trieb. Die Hauptstadt hieß Karna ober Karana, j. viell. Karn el Manazil. Strab. 16, 768. _ Miuagära, l\hvüyccqu, Hauptstabt von ^ubo-skythien, zunächst der Westküste von Indien, innerhalb des Ganges, in dem mächtigen und reichen Handelsstaate Larike, mit starker Banmwollenzeug-fabrication. Nach .Atrian u. A. wäre sie in die Nähe des Golfs von Cambay zu setzen; ^Ritter hält sie für das heutige Tatta an den Jndos-münbuitgen. Minatii, ein plebejisches Geschlecht; zu nennen ist D. Minatius, welcher im I. 45 v. C. dem Cäsar zur Gewinnung der hispanischen Stadt Attegua behülflich zu sein versprach. Cacs. b. Hisp. 19. ... Mincius, Mtyxios, der östlichste linke Zufluß des Padns im transpadanifchen Gallien, der in trägem, gekrümmtem Lauf aus Rhätien her abkommt (Verg. G. 3, 14.), den Lacns Benaeus (j. Lago di Garda) bildet und sich unterhalb Mantua in den Pabus ergießt; j. Mineio. Verg. E. 7, 12. Liv. 24, 10. 32, 30. Strab. 4, 209. Mindäros, Imivdccgog, übernahm 411 v. C. 741 nach Astyochos den Oberbefehl der peloponnesi-scheu Flotte bei Milet. Er ging mit 73 Schiffen nach dem Hellespout, um sich mit Pharnabazos zu vereinigen; doch Thrasybulos und Thrasyllos setzten ihm mit einem Theil der bei Samos liegenden Flotte nach und schlugen ihn bei Abydos I Thue. 8, 85. 104 ff.). Als bald darauf Alkt-biades wieder au die Lpitze der Athener kam, erlitt M. eine gänzliche Niederlage zu Lande und zu Wasser bei Kyzikos, er selbst ward getöbtet, Anfang des Sommers 410. Xcn. Hell. 1, 1, 16 ff. Flut. Ajcib. 28. . . Mindii, 1) M. Mindius, ans der mesclni-schen Gens, kam durch Adoption in die Familie der Mindier. Cic. ad fam. 13, 26. — 2) Mind. Marcellus, vielleicht derselbe, der ein Anhänger des Augustus war und von Menodorus als Unterhändler bei dessen Aussöhnung mit Augustus gebraucht wurde, vgl. Cic. ad fam. 15, 17. App. b. c 5, 102. Minerva s. Pallas Athene, 5—7. v Minervae Promunturinui, ’J&rjvüg ochqov. steiles, weit hinausragendes Vorgebirge, etwas südlich von Surrentum in Campanien, der ^nsel Capreä gegenüber, j. Punta della Cainpanella (oder Minerva). Es galt den Griechen als N.-W.^ Grenze des alten Oenotriens, und sie Hatten dort (der Sage nach Odysseus) früh einen Athenetempel gegründet. Eine Sage verlegte auch die et-reuen hieher. Liv. 40, 18. 42, 20 Minicii (auch Mincii), ein erst im 1. Jahrhundert des Kaiserreichs bekannt gewordene? römisches Geschlecht. Der bedeutendste aus demselben ist: 1) E. Min. Fundanus, Coniui snffeetns unter Claudius im I. 51 n. C. — 2) Sein Enkel, L. Min. Fundanus, wurde von Hadrian zum Statthalter von Asien ernannt und war ein Freund des jüngeren Plinins (bet dem er auch Minutins heißt). Plin. ep. 1, 9 7, 12. An ihn erließ Hadrian den Besehl, die Christen nicht mehr zu verfolgen. Oros. 7, 13 Minio, ein bei Sutrium entspringender kleiner Fluß Etruriens, der zwischen Graviseä und Ceu-lunicellä ins tyrrhenische Meer sällt; j. Mignone. Verg. A. 10, 183. Miniusj Mivlos, j. Minho, bedeutender Fluß der hispanisd)en Halbinsel, entspringt aus dem eantabrischen Gebirge und erreicht im westlichen Lause den Ocean. Nach Strabon (3, 153., der ihn irrig für den größten Fluß Lusitamens hält) und Appian (6, 72.) hieß er auch Baems (Beccvis) und empfing den Nomen Äcinins von dem mi-nium oder Mennig, den er mit sich führt. Just. 44, 3. - , „ . r Minoa, Mlvcooc, 1 kleine Ansei im so tont scheu Meerbusen an der megarischen Küste, mit der sie durch eine Brücke verbunden war und so den Hafen von Nisaia bildete. Thue. 3, 51. 4, 67. S Megaris. — 2) feste Stadt in Lakoinen am argolifchen Meerbusen nordöstlich von Epidauros Liniera, au einem Vorgebirge gl. N., das heutige Monembasia. Strab. 8, 368. 3) (Stadt an bei* westlichen Nordküste Kreta's, zwischen den Vor-gebirgen Drepanon und Phakon, j. Canea; eine andere Stadt d. N. lag weiter östlich an der schmälsten Stelle der Insel. - 4) Stadt auf Sizilien, s. Herakleia (8) Minoa. Minöres heißen die Minderjährigen bis zum

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 659

1877 - Leipzig : Teubner
aus, bis es im I. 323 zu neuen Kämpfen zwischen beiden kam, und Licinius nach Verlust mehrerer Schlachten jenem die Alleinherrschaft überlassen mußte. Er mußte sich ihm zum Gefauge-tten gegen das Versprechen persönlicher Sicherheit ergeben, tonrde aber trotzdem auf Coustautins Befehl umgebracht (324). Zosim. 2, 11. 17 ff. Aur. Vict. ep. 41. Lictor, der Dieuer der höheren Magistrate, welcher ihnen die fasces (f. d.j vortrug. Sie haben ihren Rang nach den scribae und accensi, gehen aber den viatores und praecones vorau. Die Lictoren waren meistens Freigelassene und bildeten in der Hauptstadt geschlossene Korporationen, welche in decuriae zerfielen, nämlich 3 de-curiae der Lictoren (jede zu 24 Mauu) für die höheren Magistratus, 1 decuria der lictores cu-riatii, welche bei den Opfern assistirten (decuria curiatia, quae sacris publicis apparet) und die 30 Cnrien in den Scheinet)tnitien vertraten. Ihren Ursprung und die jedem Magistratus zukommende Zahl s. Fasces. Der Flamen Dia-lis und die Vestalinnen hatten auch je einen Lictor, vielleicht von der decuria der lict. cu-riatii. Eine wahrscheinlich auch für facrale Zwecke bestimmte Körperschaft bildeten die durch Augu-stns geschaffenen L. der vicomagistri, die gleichfalls unter decem viri standen. — Sie begleiteten die Magistratus bei allen Ausgängen, machten Platz (summovere plebem), sorgten, daß jenen der nöthige Respeet bewiesen wurde, umstanden das Tribunal, hielten im Vestibulum Wache, vollzogen die Hinrichtung der verurtheil-ten Bürger u. s. w. Der vor dem Magistratus zunächst Gehende hieß Jictor proximus, der vorderste 1. primus, wie aus Liv. 24, 44. hervorgeht. Doch nennen Andere lict. primus den unmittelbar vor dem Magistratus gehenden, also = 1. proximus. Vgl. Fasces. Ligarii, ein ursprünglich sabiiüsches Geschlecht, ans welchem während des Bürgerkrieges zwischen Cäsar und Pompejus mehrere genannt werden: l) Q. Lig., diente dem Pompejus zuerst (50) als Legat in Afrika, kämpfte dann (49) gegen den von Cäsar dahin gesandten Feldherrn Curio, im I. 46 gegen Cäsar selbst, wurde aber bald nach dessen Landung bei Adrnmetum gefangen genommen und darauf verwiesen Caes. b. Äs r. 89. b. c. 1, 31. Cic. Lig. 4 f. Trotz der Fürbitten feiner Freunde und besonders Cicero's begnadigte Cäsar den Ligarins erst, als ihn sein Feind Q. Aelins Tnbero angeklagt und Cicero ihn gegen die Anklage in einer deprecatio vertheidigt hatte, wodurch dieser den gnädigen Cäsar zu preisen Gelegenheit erhielt. So erreichte Cäsar zugleich feine Absicht, den gewaltigen und einflußreichen Redner für sich zu gewinnen. Cic. ad fern. 6, 13. Lig. 5. Pint. Cic. 39. Brut. 11. L. kehrte nach Rom zurück, blieb aber unversöhnlich. Mit Brutus nahm er Theil an der Verschwörung gegen Cäsar. App b. c. 2, 113. In den Pro^ feriptionen des I. 43 kamen zwei Brüder dieses Namens um. — 2) Ein Verwandter war wol P. Ligarius, welcher zugleich mit Q. Lig. in Cä fars Gefangenschaft fiel und auf dessen Beseht, weil er trotz früherer Begnadigung abermals gegen Cäsar die Waffen ergriffen hatte, 46 hingerichtet wurde. Caes. b. Afr. 64. Liger, Aeiyrjq, Atyqog, j. Loire, bedeutender Strom Galliens, der von den Cevennen kommt, in einem Bogen Gallien durchströmt und zwischen den Pictoueu und Uamneten an der Westküste mündet. Cr war 2000 Stadien weit schiffbar. Caes. b. g. 3, 9 u. ö. Strab. 4, 189. Ligii ober Liigii (auch Lngiones und Lygii), eilt in mehreren Stämmen in den Ebenen der oberen Weichsel nnb Ober ausgebreitetes ©Sueben-Volk. Sie gehörten zu dem großen Völkerverein Marbobs, bedrängten um 84 n. C., unter Domitians Regierung, die Quaden, dann aber verschwinden sie aus der Geschichte. Tacitus (Germ. 43.) nennt die Harier, Heloeconeit, Maititner, Elisier und Raharvaler als Theile derselben; auch die Kurier waren ein wichtiger Stamm. Tac. Germ. 43. ann. 12, 29. 30. Strab. 7, 290. Liguria, Ligüres. Die Ligures (Ai'yvsg, später auch Aiyvotivoi) waren ein alter, sehr weit verbreiteter Völkerstamm an der Südküste Galliens und des benachbarten Italiens, zwischen Seealpen, Apennin, von Massilia bis Pisa; am wahrscheinlichsten sind sie altitalischen Stammes. Als ein großes und mächtiges Volk erregten sie die Aufmerksamkeit der Griechen, so daß Era-tosthenes die ganze westliche Halbinsel Europa's die ligystische nannte, und man auch in Germanien {Tac. Germ. 43.), ja selbst in Asien (Hdt. 7, 72.) Spuren derselben zu finden meinte. — Unter Augustus wurde der Umfang des von den Ligurern bewohnten und nach ihnen benannten Landes Siguria (rj Aiyvoziv-r]) so bestimmt, daß im W. der Vanis und die Seealpen die Grenze gegen Gallien, im S.-O. der Fluß Macra die Grenze gegen das eigentliche Italien bildeten, im N. der Padns, im S. der ligiirifche Meer busen. Das Land umfaßte also Nizza, Genua, das südliche Piemont und den westlichen Theil von Parma und Piacenza. Die gebirgige Be» schassenheil des Landes, welches auch viele Sümpfe enthielt, wies die Bewohner besonders auf die Viehzucht hin. Die fast gänzlich der Häfen entbehrende Küste (nur Genuas Hasen ist bedeutend) gab wenig Gelegenheit zum Handel mit den Pro= bilden des Landes (Vieh, Pferde, Maulesel, Ho nig, Bauholz u. s. w.). Das Terrain des Landes erschwerte den Römern auch in hohem Grabe die Unterwerfung der zahlreichen Stämme des kriegerischen, babei rohen Volkes: seit 280 v. C. ziehen sich diese Kämpfe fort (Liv. cp. 20. 31, 10. 32, 29. 34, 56. 35, 3. 11 f. 37, 2. 57. u. Ö.) bis in die Zeiten der Kaiser (Tac. hist. 2, 12. 3, 4.); denn erst 14 v. C. wurden die Ligures comati ober capillati bezwungen. Unter den Stämmen sinb zu merken die Vediantii bei Monaco, Untern e 1 i i bei Vintimiglia, Ingauni bei Albenga, Geniiates bei Genua, Taurini bei Turin, Statielli um Polenza u. a. Die L. bewohnten meist nur kleine Ortschaften und Castelle (Liv. 35, ll. 21 ff); die folgenden Orte waren zum Theil massilische Colonieen. An der Küste von W. an: Nicäa (j. Nizza), Herculis Monoeci portus (j. Monaco), Albium Jntemelium (j. Vintimiglia), Albium Jngannum, Savo oder Vada Sabalia (j. Savona), Genna, Segesta Tiguliorum (j. Sestri), Portus Veneris (j. Porte Venere). Im Inneren: Pollentia (j. Polenza), Alba Pvmpeja, j. Alba, Asta (\.

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 96

1877 - Leipzig : Teubner
96 Apamea scheidet. Während bei der gewöhnlichen Schrift-klage der Einleitung des Processes eine Vorladung des Beklagten von Seiten des Klägers (Trpog-Kliqoig) vorangehen mußte, der Angeklagte aber auf freiem Fuße blieb und sich den Folgcu einer zu erwartenden Vernrtheiluug durch freiwilliges Exil entziehen konnte, war das Eigenthümliche der (inccyay/i, daß der Angeklagte sogleich von dem Ankläger vor die proeeßeinleitende Behörde (in vielen hierher gehörigen Fällen die Eilsmänner) und, wenn die Anklage angenommen wurde, sofort nach aufgenommenem Protokoll ins Gefängniß geführt wurde, wenn er nicht drei Bürgen stellte. Daneben mußte der Kläger in einer Klageschrift, die gleichfalls unuycoyiq heißt, den Gegenstand feiner Klage angeben. Angewandt konnte diese Form der Klage meist nur daun werden, wenn Jemand in flagranti (sn avzgcpaiqw) ertappt wurde. Der häufigste Fall ist die anccy. zmv Kccxovqywvi wozu Diebe, Beutelschueider, Räuber aller Art, auch Mörder gehören, gegen letztere, wenn sie nach der ersten Vertheidigung sich selbst verbannt hatten und unbefugt zurückkehrten oder wenn Raubmord vorlag. Dann ist das Verfahren weiter ausgedehnt gegen Zauberei, äosßslix, gvho-cpavxlu, gegen Schutzgenossen, die ihr Schutzgeld nicht erlegt hatten, gegen Kuucogig ogcpavcov u. a. Sie ist oft mit der tvd'n&g verwechselt. Verwandt ist die icpijyrjoig, welche darin bestand, daß der Kläger den Vorstand des Gerichts mit seinen Dienern zu dem Orte hinführte, an welchem das Verbrechen ausgeübt war, um den Beklagten zu ergreifen. Es geschah dies, weitn der Kläger sich körperlich zu schwach fühlte, beit Angeklagten vor die Behörbe zu führen. Apamea, ’Akoc[i£lu, Name mehrerer Stabte in Asien, zum Theil nach Apame, der Gemahlin des Selenkos Nikator benannt: 1) in der südlichsten; Spitze der Insel Mesene am Zusammenfluß des Euphrat und Tigris, jetzt Koma. Plin. n. h. G, 27, 31. — 2) westlich von Edessa am Euphrat, jetzt Rom-kala. Plin. n. h. 5, 24, 21. — 3) A. ad Orontem s. Axinm, von Seleukos vergrößerte Hauptstadt der Lanbschaft Apamene in Syrien, iu der Nähe eines Sees (Ana^shig ilfivrj), mit großen Stutereien und Elephantengehegen. Strab. 16, 753. — 4) A. Rhagiane (A. r] Ttqog^Payalg), Hanptstabt der Landschaft Ehoarene an der Grenze von Parthien und Mcbieit, süblich von den kaspi-schen Pässen, von Griechen angelegt. Strab, 11, 514. — 5) A. Kibötos (Iüßcozog), auch ad Mae-andrum, jetzt Dineir, am Zusammenfluß des Mai-anbros und Marsyas, die bedeutendste Stadt Phry-giens mit lebhaftem Handel und in römischer Zeit Sitz eines conventus iuridicus. Liv. 38, 13. Cic. ad fayn. 15, 4. — 6) A. Myrllon (Mvqisigiv) in Bithynien, V4 St. von der Südküste des kiani-schen Meerbusens, mit einem Hasen. Strab. 12,561. Apatlu’ia, zu ’Akuzovqloc (v. ä — an■cc und Ttcczöglk, Zusammenkunft der Phratrien), ein athenisches Fest, an welchem die Bürger ihre Kinder in ihre Phratrien einschreiben und aufnehmen ließen, dem ionischen Stamme gemeinsam (Hdt. 1, 147.); boch gab es ähnliche Feste auch über die Grenzen bieses Stammes hinaus. In Athen warb es im Monat Pyauepsion (October — November) drei Tage lang gefeiert, zu einer Zeit, wo die Schifffahrt aufhörte; der erste Tag Hieß Soqixla — Aper. von doqnov, Abendmahlzeit, weil sich die Phra-toren in dem Hause eines reicheren Genossen zu einer Abendmahlzeit einfaudeu; der zweite von dem dem Zeits Phratrios und der Athene auf Staatskosten bargebrachten Opfer ctvuqqvoig (von (zvccqqvctv = ccvsqvslv) opfern). Der brüte Tag Hieß norgscotig, weil au ihm der Jugeub das Haar geschoren und Göttern geweiht wurde. Wahrscheinlich an den drei Tagen, nicht bloß ant brüten, würden die in dem Jahre geborenen, sowie auch bic srither geborenen, aber auch noch nicht eingeführten Kinder den versammelten Phratoren vorgestellt und, nachdem die rechtmäßige Geburt derselben von dein Vater eidlich erhärtet worben war, in die Phratrie aufgenommen und der Name in das Verzeichniß der Phratoren (cpquzoqiv.öv yqocnfacczslov) eingeschrieben. Für jedes der vorgestellten Kiitber wurde ein Schaf ober eilte Ziege zum Opfer [hovqslov ober iiblov) bargebracht und nach der Einzcichnung der Opferfchmaus gehalten. Wenn Jemand gegen die Aufnahme protestirte, so führte er das Opferthier von dem Altar weg, und die Anwesenden entschieden dann über Ausschluß oder Zulassung durch Abstimmung. Auch ließen am dritten Tage die Väter ihre noch die Schule besuchenden Söhne austreten, um Proben ihrer Fortschritte zu geben, wobei namentlich Stücke ans den in der Schule gelesenen Autoren beclamirt und beitett, die ihre Sache am besten machten, Prämien ertheilt wurden (Plat. Tim. p. 21, B ). Irrtümlich ist noch als vierter Tag des Festes snißdu angenommen, aber dieses Wort bezeichnet jeden Tag, der auf ein Fest folgt. Apclles f. Maler, 5. Apennlnus, auch Appeimiims mons, o ’Aniwi-vog, das Hauptgebirge der italischen Halbinsel, ei t Fortsetzung der Alpes maritimae, in einer Länge von 90 geogr. Meilen. Das meist kahle, schluchten-reiche Kalksteingebirge fällt an der Westseite ziemlich steil ab und enthält die Quellen sämmtlicher Flüsse Italiens. Die Alten betrachten es als Wasserscheide zwischen den Flüssen des adriatischen und des tyrrhenischen Meeres (Cic. de or. 3,19. Lucan. Phars. 4, 404.). Es erreicht seine größte Höhe (über 9000 F.) in Samninm; dann theilt es sich iit zwei Aeste, bereu einer westlich beim Vorgebirge Leukopetra (C. bell' Strati) enbigt, der anbere östlich in das Prom. Salentimun ob. Iapygium (C. Maria bi Leuca) aus läuft. Befonbers zu bemerken sinb der Mons Argentarius (M. Argentaro) an der etrnrifcheit Küste bei Cosa; M. Cimmus ober I Ciminius (M. Cimiuo) ant See gl. N. in Etrurien; M. Soracte (M. bi S. Oreste), Bergspitze 5 g. M. nördlich von Rom; M. Algidus (Ariano), M. Alba-nus (Monte Cavo), M. Massicus (M. Dragone) an' der catnpanischen Grenze, bekannt durch seinen trefflichen Wein; M. sacer, ein ifolirter Hügel am Anio, drei Mill. uordöstl. von Rom, bekannt durch die 86668810 plebis,- 494 v. E. (Liv. 2, 32.); M. Gaurus, iu der Nähe von Pnteoli, M. Vesuvius (s. d.), M. Garganus und M. Voltur in Apulien lt. a. Aper, Marius, aus Gallieu gebürtig, wirkte in Rom als Sachwalter und als Lehrer der Rhetorik unter Vespasian, gelangte auch bis zur Prätur. In dem dialogus seines Schülers Tacitus wirb er unter die celebemma tum Ingenia fori gezählt und omni eruditione imbutus genannt (c. 2.) und sührt die Vertheibigung der modernen Art

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 105

1877 - Leipzig : Teubner
Apulia — Aquae ductus. sophie an, besaß einen großen Schatz von Gelehrsamkeit und suchte das verfallene Heidenthum zu reinigen und zu kräftigen. Zu diesem Zwecke empfahl er die Wiederaufnahme der alten Mysterien, in die er sich fast überall auf seinen Reisen hatte aufnehmen lassen. Dies geht besonders aus seinem Hauptwerke: Metamorphoseon libri Xi hervor, einem phantastisch - satirischen Sittenromane, in welchem ein in Laster versunkener Jüngling, Lucius, zuerst zwar eben deshalb in einen Esel verwandelt, aber dnrch die Mysterien ein ganz neuer Mensch wird. Nebenher ist es ein lehrreiches Sittengemälde der damaligen Zeit. Der Stoff stimmt mit Lncians Aovklos rj ’Övog, nur die Namen sind verändert und ein anderer Schluß hinzugefügt. Die interessanteste unter den vielen Episoden des Buchs ist die vou Amor und Psyche im 4.—6. Buche, worin nach dem Muster der platonischen Allegorieen das Schicksal der durch mannigfache Prüfungen geläuterten menschlichen Seele geschrieben wird. Sich selbst vertheidigte Ap. in einer Rede apologia s. de magia gegen den Vorwurf der Zauberei, die er zur Erlangung seiner Gattin angewandt haben sollte, mit großem Witze. Außerdem besitzen wir von ihm einige Schriften philo-sophifchen Inhalts, de deo Socratis, de dogmate Platonis, de mundo, eine Schrift Florida betitelt, eine Sammlung von Auszügen aus feinen Werken. Er ist ein lebendiger, origineller Geist, der die Sprache mit großer Gewandtheit beherrscht, aber seine Darstellung ist nach Art der Afrikaner mit rhetorischen Figuren überladen und gespreizt und aus allen Zeiten und Stilarten zusammengesetzt. Hanptausgg. von Oudendorp (1786—1823) in drei Bdn., außerdem von Hildebrand (Spz. 1842). Die ihm sonst zugeschriebenen Schriften Asclepius, de herbarum virtutibus, de remediis salutaribus und gar die Physiognomik nach Polemo haben mit ihm nichts zu schaffen. Apülia, ’A-jiovuu, (das Wasserland), umfaßte im weitern Sinne den ganzen südöstlichen Theil der italischen Halbinsel ober die 3 Distriete Saunist, Peucetisl und das südliche Japygia, welches auch Messapia und Calabria hieß; die äußerste Südspitze nannte man auch regio Sallentinorum; im engern Sinne nur Dannia und Peucetia. In der weitern Ausdehnung grenzte es im Nw. an das Gebiet der Frentani, im N. und O. an das adriatische Meer, im S. an den tarentmischeit Meerbusen, in Westen an ©amnium und Sucania. Das Land wird von dem östlichen Hauptzweige des Apennin durchschnitten, dessen bedeutendste Höhen der M. Garganus mit gleichnamigem Vorgebirge im O. und an der Grenze von Samninm der M. Voltur bei Vennsia sind. Das äußerste Vorgebirge Ealabrieus ist das Japygium. Von Flüssen münden ins adriatische Meer der Frento (j. Fortore) und der Anfidus (Osanto), zwischen denen Dannia lag; vom Anfidus bis Tarent lag Peucetia. Gegen Sucania bildet die Grenze der Bradanus (Bradano), der sich in den tarent. Meer-bnsen ergießt. Das Sand ist heiß (daher bei Horaz epod. 3, 16. siticulosa und od. 3, 30, 11. Daunus pauper aquae), doch sehr fruchtbar, besonders Calabria. Die Bevölkerung war eine sehr gemischte, indem zu den alten ausonischen Bewohnern, den Apuli, schon frühzeitig illyrische Stämme und Calabrer hinzukamen, nebst hellenischen Kolonisten 105 (f. Italia). Die ursprünglich königliche Verfassung ging bald unter durch die Bildung von Freistädten; die griechischen Colonieen Tarent und Brundisinm wirkten geistig und materiell sehr förbernb. Doch als in Folge der Samniterkriege die Städte sich den Römern hatten unterwerfen müssen und die Noth des zweiten finnischen Krieges bazn gekommen war, verfielen die Städte, und Industrie und Handel sank. Die bedeutendsten Städte waren: Teanum Apnlum, Suceria, Arpi, Bennfia (Vaterstadt des Horaz), Eannfinm, Cannae (Schlacht 216), Herdonia, Anscnlnm, Barium, Eguatia, Bruudi-sium, Hydruntnm n. a. Aquae, Name vieler Badeorte und Gesundbrunnen bei den Römern, unter denen etwa zu bemerken sind: 1) Aquae Aureliae oder Co-lonia Aurelia Aquensis, j. Baden-Baden, wahrscheinlich schon von Trajan oder Hadrian angelegt. — 2) Aquae Calidae heißen eine große Zahl von Ortschaften in Hifpanien, Gallien, Britannien, Thracien, Kleinafia und Africa. — 3) Aquae Cutiliae, Mineralbrunnen und See (j. Sago di Eontigliano), so genannt von der untergegangenen Stadt Eutilia in Samninm, östl. von Reate (j. bei Eivita dneale). Dieser See wnrde für den Mittelpunct (umbilicus) Italiens gehalten: auf dem, 4 Jugera großen, uuergrüudlich tiefen See, welcher der Siegesgöttin heilig war, schwamm eine etwa 50 F. Durchmesser haltende Insel, die eine eigenthümliche Vegetation hatte, und wo von Eingeweihten der Göttin geopfert wurde. Seneca sah die Insel noch, jetzt ist fieverschwunben.— 4) Aquae Labodes ober Thermae Selinuntiae, j. Sci-accsl, berühmter Bstdeort an der Südküste Siciliens. — 5) Aquae Mattiacae, j. Wiesbaden. — 6) Aquae Patavinae oder Aponi fons (f. ix), berühmte heiße Schwefelquellen unweit Padua, j. Abano. Suet. Tib. 14. — 7) Aquae Pisanae, bei Pifae in Etrurien. — 8) Aquae Segesta-nae, nördlich von Segesta aus Sicilien an der Mündung des Sirnois, j. bei Eastellamare. - 9) Aquae Septem, Vereinigung mehrerer Bäche in reizender Gegend bei Reate, j. See Sta. Sn-sanna. — 10) Aquae Sextiae, j. Aix bei Marseille, mit warmen Mineralbädern, römische (Kolonie, gegründet 123 von E. Sextins Ealviuns. In der Nähe siegte Marius über die Teutonen, 102 v. C. Flut. Mar. 18. Flor. 3, 3. — 11) Aquae Statiellae in Sigurien mit warmen Bädern, j. Acqui. — 12) Aquae Sullanae bei Eapua am Tisataberge in Eainpanien. Veil. 2, 25. — 13) Aquae Tarbellae, Stadt der Tarbelli in Aquitanien, j. Dax, mit kalten und warnten Quellen. — 14) Aquae Vetuloniae bei Vetn-lonium in Etrurien, in deren warmem Wasser Fische gelebt haben sollen. Aquae rtuctus. Da die Brunnen und Cisternen in Rom nicht ausreichten, so wurden große Wasser-| leitungeil angelegt, welche die Stadt mit Wasser versorgten und welche zu den großartigsten Werken des Alterthums gehörten. Sie kamen oft aus weiter Ferne und überschritten auf hohen Substructionen und Bogen Berge und Thäler. Plin. 36,15. Aclter waren die in unterirdischen Canälen (rivus subter-raneus) zur Stadt geführten Wasser. Das in Rom angelangte Wasser wurde in großen Reservoirs (castella, vor Alters dividicula) gesammelt, ans denen drei Röhren in drei kleinere Wasserkasten

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 219

1877 - Leipzig : Teubner
Campanus morbus — Caninii. 219 patter ins Gefängniß abgeführt wurden, während man andere in die latinischen Städte vertheilte; die übrigen Bürger der Stadt wurden verkauft, nur die Nichtbürger blieben Bewohner der Stadt, und Capua bildete kein Gemeinwesen mehr, ein jährlich hingesendeter Präfect übte die Rechtspflege. Liv. 26, 16. Durch ein Gesetz Julius Cäsars de agro Stellate et Campano sollten 20,000 Bürger als Kolonisten nach Capua geschickt werden; als Colouie erhob sie sich bedeutend und hielt sich, selbst nachdem sie für ihre Anhänglichkeit an Vitellins bestraft worden war. Tac. hist. 3, 57. 4, 3. Durch die Völkerwanderung aber zerstört, wurde sie bei Cafilinum als Nova Capua wieder aufgebaut. Von der Größe der Stadt zeugen noch die Reste eines Amphitheaters. Die hiesige Fechterschule veranlaßte den Sclavenkrieg des Spartaeus. Andere Städte waren von N.-W. an längs der Küste: Voltnrnnm, Liternnm, Cnmä, Misenum, Vajä, Puteoli, Neapolis, Herculaneum, Pompeji, Snrren-tnm, Salernum; im Lande: Teanum Sidicinum, Cales, Cafilinum, Calatia, Atella, Acerrä, Nucerici. Canipänus morbus, Hör. sät. 1, 5, 62., die nach dem Scholiasten in Campanien besonders häufig vorkommenden, zu hornartigen Auswüchsen werdenden Warzen, besonders an der Stirn und den Schläfen. Campestre f. Kleidung, 10. Campi lapidei, nsdiov Ilq-cosss, hieß eine 8 — 10 Q.-M. große, mit faustgroßen Kieselsteinen bedeckte Fläche unweit Massilia, wahrscheinlich der Grund eines ehemaligen Landsees; dazwischen wuchs Gras und Thymian, welche eine gesuchte Nahrung der Heerden waren, j. la Grau. Strab. 4, 182. Plin. 3, 4, 5. 21, 10, 31. Campi macri, Mcchqoi Kä^inol, war der Name einer großen Thalebene zwischen Parma und Mu-titta (jetzt Val bi Montirone), in der noch zu Stra-bons Zeiten große Volksversammlungen stattfanden. Strab. 5, 216. Liv. 41, 18. 45, 12. Von einem besuchten Viehmarkte spricht Varro (de re rüst. 2, praef. 6.). Die Wolle der dortigen Schafe wird gerühmt. Campi Raudii, Ebene in Gallia transpadatta, nicht bei Verona, sondern wol unterhalb Vercellä unweit der Mündung der Sesia in den Padus, wo am 30. Juli 101 v. C. (Flut. Mar. 26) Marius und Catulus die Cimbern aufs Haupt schlugeu. Veil. Pat. 2, 12. Flut. Mar. 24 ff. Liv. epit. 68. Campus Martins f. Roma, 12 u. 17. Canaria f. Fortunatae insulae. Candavia heißt eine bergige Gegend von Jllyri-cunt, nahe der maeedon. Grenze, durch welche die via Egnatia führte. Der Weg per deserta Canda-viae war sehr beschwerlich. Cie. ad Att. 3, 7. Plin. 3, 23, 26. Sen. ep. 31. Candela, die Kerze, d. i. eine mit Wachs (cerea) oder Talg (sebacea) umgebene Binse, war das älteste Beleuchtungsmittel, ehe die Oellampen aufkamen, und erhielt sich fpäter nur in den Häusern der ärmeren Klasse, während die Reichen die lu-eerna gebrauchten. Candeläbrum, urspr. der kleinere Leuchter zum Aufstecken der candelae, Xvxvov%og, bisweilen auch der Fuß einer tragbaren Lampe, auf welchen man eine Oellampe fetzte; fpäter der große auf der Erde stehende Lampenträger, Xafimriq, mit hohem Fuß und oben mit einer Höhlung, feststehend, nicht transportabel. Aehnlich schon bei Homer {Od. 18, 307.) die Leuchtpfannen oder Feuerbecken, die jedoch mitunter auch zum Erwärmen dienten. Der Stoff beider Arten war Holz, Marmor, gebrannte Erde, aber auch edles Metall (Cic. Verr. 2, 4, 26.), und die Form sehr manigsaltig, oft mit der geschmackvollsten Verzierung. Candidätus ist der sich um ein öffentliches Amt Bewerbende, fo genannt von der weißen Toga, mit welcher bekleidet er sich bei den die Wahl leitenden Magistraten vor den Wahlcomitien meldete (nouien profiteri) und, wenn dieser ihn annehmen zu wollen (nomen recipere, rationem habere) erklärt Hatte, sich sodann dem Volke vorstellte und die Stimmen der Bürger erbat ambire). Candidätus principis s. Quaestor, 5. Canidia, der Spottname einer Libertine, die ursprünglich Gratidia geheißen haben soll. Horaz, mit ihr zerfallen, rächte sich in Schmähgedichten (sät. 1,8. epod. 5. u. 17.). Die Palinodie od. 1, 16. ist schwerlich darauf zu beziehen. Canidius, P. Cau. Crassus, einer der Feldherren des Antonius, zu dessen Gunsten er das Heer des Lepidns in Gallien, wo er damals (43) diente, bearbeitete und den Anschluß au ihn bewirkte. Als Antonius bett Krieg gegen die Parther (38) unternahm, besiegte Crassns im I. 38 die Armenier, im I. 36 die Iberer und Albaner und unterwarf das Land bis an den Kaukasus (Flut. Ant. 34.), war aber weniger glücklich gegen die Parther. Beim Ausbruch des Kampfes gegen Octavian war er einer der Feldherren des Ant., drang auf die Entfernung der Klevpatra vom Heere und befehligte das Landheer, verließ dasselbe aber heimlich, als des Antonius Flotte geschlagen war, und entwich nach Aegypten, um Antonius den Ausgang des Kampfes zu melden. Flut. Ant. 63—68. Später ließ ihn Octavian hinrichten. Veil. Fat. 2, 87. Gros. 6, 19. Caninesätes oder Canuinefates, ein batavischer Bolksstamm, wohnhaft auf der batavifchen Halbinsel zwischen dem Meere und dem Rheine, zunächst bett Friesen. Sie würden von Tiberius besiegt (4 n. E. Veil. Pat. 2, 105 ), erhoben sich jeboch unter Caligula von neuem und nahmen später au dem Ausstaube des Civilis Theil, wobei sie 71 n. C. die römische Flotte verbrannten. Plin. 4, 29, 32. Tac. ann. 4, 73. 11, 18. hist. 4, 15 f. u. ö. Caninii, eine plebejische Gens: 1) C. Catti-nius Rebilus, war Gesanbter bei Perseus von Makebonien im I. 170. Lav. 43, 11. — 2) C. Canittins Rebilus, nahm als Legat an Cäsars

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 269

1877 - Leipzig : Teubner
Cornelius Ne] Gurtna, Gemahlin Cäsars, Mutter der Julia, starb im I. 68. Siehe auch Cossi und Sullae. — Minder bedeutend sind die Mitglieder der Zweige M a m m n l a e und M e r u l a e. — Außer der patrici-schen Linie gab es plebejische (Sornetier Balbi (s.d.). Cornelius Nepos s. Nepos. Cornicfilum, alte latiuische Stadt an den gleichnamigen Bergen, nördlich von Tivoli, bekannt als Stadt der Eltern des Servius Tullins. Liv. 1, 38. Cornificii, 1) Quiutus, aus plebejischem Stande, Mitbewerber Cicero's um das Consnlat (64). Nach Entdeckung der eatilinarischen Verschwörung wurde der daran betheiligte C. Cethegus feiner Obhut übergeben. Cicero hatte mit ihm Umgang und Verkehr. Cic. ad Att. 12, 14, 2. Sali. Gut. 47. — 2) Sein Sohn, C. Com., Anhänger Cäsars, zu dessen Gunsten er im I. 48 Jllyricum unterwarf. Caes. b. Alex. 42. Nach längerem Ausenthalte in Rom sandte ihn Cäsar (46) nach Syrien (Cic. ad fam. 12, 18, 1.), woraus er nach dessen Tode die Provinz Asrika vom Senate erhielt und sie glücklich gegen den von Antonius gesandten Statthalter behauptete, 44. Cic. ad fam. 12, 25, 1. Später schloß er sich dem jüngeren Pompejus au und siel im I. 43 im Kampfe gegen die Triumvirn. Liv. epit. 123. App. b. c. 4, 36. Bio Cass. 48, 17. Cicero, der ihm seinen orator sandte, stand, nach seinen Briefen (ad fam. 12, 17—30.) zu schließen, in freundlichem Verhältnisse zu ihm. Auf Quintilians Zeugniß sind ihm mit guten Gründen die Rhetorica ad Herennium beigelegt worden (s. die Ausgabe von C. L. Kayser, Lpz. 1854). Ob er identisch mit dem Dichter, welcher unter Catulls Freunden erscheint, und einem Grammatiker dieses Namens ist, bleibt zweifelhaft. — 3) L. Cornisicius, Ankläger gegen den jüngern Brutus (Flut. Brut. 27.),, kämpfte als Anhänger Octavians im I. 38 und machte (36) einen ruhmvollen Rückzug mit den ihm ans Siälien anvertrauten Truppen, wofür er bald daraus Consul wurde. Dio Cass. 49, 5—7. App. b. c. 5, 80. 86. Veil. Fat. 2, 79. Cornua, 1) als Blasinstrumente, f. Musica, 8. — 2) Im Seewesen der Römer bezeichnet es die Enden der Raaen, griech. axoy.sqaia. — 3) In der Schlachtreihe heißen so die beiden äußersten Flügel, daher cornu dextrum und sinistrum, wo die alae sociorum aufgestellt waren. Cornüti, 1) Gaius, Tribun (61 v. C.) und Prätor (57), wird vou Cicero, um dessen Rückkehr aus dem Exil er sich verdient machte, wegen seiner Sittenstrenge als Pseudo-Cato gelobt. Cic. ad Att. 1, 14, 6. — 2) M Coruntus, befehligte im Marfifchen Kriege als Legat und wurde im I. 87 durch die List seiner Sclaven vor dem Tode, womit ihn die Marianer bedrohten, gerettet. App. b. c. 1. 73. Flut. Mar. 43. — 3) M. Cornu -tus, verwaltete im I. 43 die städtische Prätur und vertrat zugleich die abwesenden Consuln Hirtius und Pansa. Cic. Phil. 14, 14, 37. Als er bei der Annäherung des Octavian nach dem Tode der beiden Consuln von seinen Soldaten verlassen wurde, töbtete er sich selbst. App. b. c. 3, 92. — 4) L. Annäus Coruntus, geb. zu Lcptis in Afrika (20 rt. C.), ein freimüthiger und rechtlicher Mann, daher dem Nero unangenehm und von ihm auf eine einsame Insel verbannt, Freund und os — Cortona. 269 Rathgeber des Dichters Persius, dessen Satiren er aus seinem Nachlasse überkam und die herbe, bittere Sprache darin milderte, Anhänger der Philosophie der Stoiker, deren Lehren er treu befolgte. Er schrieb außer anderen theils rhetorischen, theils philosophischen Schriften in griech. Sprache eine noch vorhandene Schrift: nsgl zrjg xwv Q-sav cpvaecog, herausgeg. von Osann (Göttingen, 1844). Die Scholien zu Persius sind Cornuti commen-tum betitelt, stammen aber nicht von diesem C., sondern ans viel, späterer, vielleicht Karolingischer Zeit. Unter demselben Namen haben wir ziemlich breite Scholien zu Juveual. Corollärium, von corolla, wahrscheinlich mit ergänztem aurum oder aes, zunächst ein aus goldenen und silbernen Blumen verfertigter Kranz, wie er in der spateren Zeit der Republik und in der Kaiserperiode an Schauspieler oder Freunde zum Geschenk gegeben zu werden pflegte; daher jede freiwillige Zugabe, Vergütung, Douceur 2c. Cic. Verr. 3, 50, 118. 4, 22, 49. Coröna f. 1) Sternbilder, 6; 2) Dona militaria, 5. Corsica, Koqoixt], doch gewöhnlich bei den älteren Griechen r] Kvgvog, Insel des Mittelmeeres nördlich von Sardinien und von diesem durch die 90 Stadien (8 Millien) breite Meerenge Taphros (j‘. St. Bonisazio) getrennt. Das in seiner ganzen Länge die Insel durchziehende Gebirge Aureus Mons, xo Xqvoovv opog, j. Monte d'oro, theilt dieselbe in eine östliche mäßig angebaute Hälfte und in eine blos mit Wald bedeckte westliche; im W. liegt auch noch das Gebirge Rhoetium (j. Punta bei Pinsolo). Das nördlichste Vorgebirge ist das Prom. sacrum (’lsgov cckqov), j. Capo Corso. Unter den Flüssen sind zu merken: an der Ostkäste der Tavola (Tavölcc), j. Golo, der bei Mariana niünbet, füblicher der bei Aleria münbenbe Rho-tanus (Poxarog), j. Tavigniano. Außer den genannten ©täbten sinb die wichtigsten an der Ostküste im N. Mantinorum urbs, bei dem heutigen Baftia, und Cluninm, j. St. Katharina; an der Westseite: Centurium (j. Porto bi Century, Urcinium (j. Orcine), Pauca; an der ©übküste Marianum und Pella. Der beste Hafen war der Syracusanus Portus (Zvqcihögiog lifir'v), j. Porto Vecchio. — Die Bewohner des ziemlich rauhen Landes, Corsi (Koqool), galten als rohe, meist von Viehzucht und Raub lebenbe, den Ackerbau vernachlässigeube Barbaren. So saßt sie Strabon auf, etwas besser schitbert sie Diodor (5, 14.). Sie waren sehr gemischt, indem zu Bewohnern iberischen Stammes sich sehr viele Ligurer, sowie Tyrrheuer, Karthager und Griechen gesellt hatten; letztere gaben aber ihre einzige Colo nie, ’Aluur], Aleria, bald wieder aus. Die Römer, welche nach dem ersten punischen Kriege in Besitz der Insel kamen, tierbemben sie mit Sar-binien zu Einer Provinz und sührten unter Sulla und Marius Colonieen dahin. Cortona ? Koqxcqvcc , Kqoxwv , bei den Römern meist Crotona, die Einwohner Crotonenses genannt, j. Cortona, Stadt im östlichen Etrurien, nördlich vom trasimenischen See am Fluß Clanis, eine der ältesten Zwölfstädte, vielleicht Hauptstadt des nördlichen Etruriens wie Tarquimi des südlichen. Liv. 9, 37. Diod. Sic. 20, 25. Als Kolonie der Römer kam sie nicht zu großer Blüte,

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 550

1877 - Leipzig : Teubner
o50 Istaevones — Italia. Islacvönes oder Ist vaeönes, der dritte der von den Söhnen des Mannus hergeleiteten germanischen Stämme (Tac. Germ. 2a I Grimm hat die Form Iscaevones vorgezogen und dabei an die Entstehung des ersten Menschen aus der Esche gedacht; Andere an lstu. Nach Plinius (4, 99.) sind es die am Rheine wohnenden Völkerschaften. Ister s. Danuvius. Istlimia, tu "lo&uia. Unter den großen Festspielen der Hellenen waren nach den olympischen vorzugsweise bedeutend die isthmischen, welche auf dem korinthischen Jsthmos in der Umfassung eines dem Poseidon geheiligten Fichtenhains (noondco-viov Ttii8vog), bei einem Tempel des isthmischen Poseidon, nach Verlaus von zwei Jahren in der Mitte des Sommers gefeiert wurden, und zwar aus der Grenzscheide zwischen dem 4. und 1., wie zwischen dem 2. und 3. Olympiadenjahr, so daß sie bald in den letzten bald in den ersten Monat des olympischen Jahres fielen. Denn die Zeitrechnungen der einzelnen griechischen Staaten stimmten nicht überein. Den zwischen den Festen liegenden Zeitraum, Jsthmias, bezeichnete man als eine Trieteris, deren 2 eine Olympiade ausfüllten. Die Sage laßt die I. als Leichenspiele znr Ehre des Melikertes, eines Sohnes der Ino, gestiftet werden, während Plntarch (Thes. 25.) de» Theseus als Stifter derselben nennt als eines Dan'festes für die Ueberwältigung des Sinis. Die Eleer waren von dem Feste ausgeschlossen, dagegen genossen die Athener die Ehre der Pro-edrie; auch zahlten diese ihren Bürgern, wenn sie in den Kampfspielen siegten, eine Geldsumme von 100 Drachmen. Die günstige Lage und der Reichthum Korinths (der Vorsteherin der Spiele) verlieh den Spielen vorzüglichen Glanz, der nach den Perserkriegen besonders erhöht wurde, während des peloponnesischen Krieges freilich etwas sank, aber zur Zeit des achaiischen Bundes und selbst nach der Zerstörung Korinths sich wieder mehrte (Sikyon hatte mir einige Zeit die Leitung der Spiele, welche nach Korinths Herstellung an diese Stadt zurückkam); die römischen Kaiser schenkten diesen Spielen besondere Aufmerksamkeit. — Die drei Haupttheile großer Festspiele, der gymnische, der ritterliche, der musische Agon, finden sich auch bei den Jsthmien, ausgebildet io ol in der angegebenen Ordnung: Wettlauf im Stadion und im Dolichos (Langlauf von 7 Stadien), Ring- und Faustkampf, Pankration und Pentathlon bildeten den gymnischen Agon (s. Gymnasium); Wettrennen mit dem Viergespann und Reiterrennen den ritterlichen Agon; der musische Agon, bestehend in Recitationen von Gedichten und Instrumentalmusik, kam wahrscheinlich erst in späterer Zeit hinzu. — Das Charakteristische der vier großen Spiele bestand vorzugsweise darin, daß dem Sieger kein materieller Gewinn zu Theil wurde (wie bei Homer), sondern nur ein Ehrenpreis, bestehend in einem Kranze. Bei den isthmischen Spielen bestaub dieser Kranz lange aus Eppich (Find. nein. 4, 88. ol. 13, 31.), so noch znr Zeit des Timoleon, Ol. 110. {Flut. Tim. 26.); erst litige Zeit nach der Zerstörung Korinths trat der Fichtenkranz, rj nüvg, an die Stelle. Nie-mattb bürste sich während der Spiele mit bcm Kranze der Sieger schmücken; wer dawider han- delte, wie einmal Diogenes von Siuope, wurde von den Kampfrichtern ermahnt, nichts Gesetzwidriges zu thun. Außer dem Kranze wurde auch, wie bei den andern Spielen, dem Sieger die Palme gereicht; ebenso kamen auch hier öffentliche Bekränznngen und Belobungen einzelner verdienter Männer und ganzer Staaten vor, nicht minder wurden Verträge der hellenischen Staaten hier zu schneller Kenntnißnahme aus Säulen ein-gegraben. Thue. 5, 18. Während der Festfeier erklärte einst (198 v. C.) der römische Feldherr T. Quiutius Flamininus durch einen Herold die Hellenen für autonom {Plut. Flam. 12. Liv. 33, 32.), ähnlich später Nero (Suet. Ner. 22. 24.). Der auch während der Jsthmien verkündete Gottessriede, ’/ff'tfyuxai. onovd'ccl, wurde übrigens nicht so strenge gehalten als der zu Olympia, woran wol mit die Lage Schuld war. Istlimos s. Korintliia, 1. Istria, ’Igzqiu oder Histria, der größere westliche Theil der von dem tergestiuischen und von dem slanatischen Meerbusen eingeschlossenen Halbinsel am nördlichen Ende des adriatischen Meeres. Die Flüsse Timavns, Formio und Arfia bewässerten dies von niebrigeti Berghöhen durchzogene Länb-chen, dessen Bewohner, die Jstri oder Histri, eine rohe und wilde illyrische Völkerschaft, 177 v. C. von den Römern unterworfen wurden. Liv. 41, 15 f. Die wichtigsten Städte waren Tergeste oder Tergestnm, j. Triest, Pola, j. gl. N., Parentium, j. Parenzo. titrub. 5, 209. 215. Mclu 2, 3, 12. 4, 4. Istros f. ’Jzd'lg. Italia, rj Italia, ofkifch Vitellium (vvu dem 1 oskischm Worte vitlu, Rind), hieß anfangs nur die südlichste Spitze der großen Halbinsel, die im N. durch die Alpen und die Flüsse Varus imb Arfia, im W. durch das tyrrhenische Meer, im S. durch das sikulische, im £>. durch das adriatische Meer begrenzt wird; dciiitt würde der Name von den Griechen auf ganz Unteritalien (von Poseidonia im W. bis Ta ras im £).), und endlich von den Römern nach der Unterwerfung Unteritaliens (266 v. E.) auf die Halbinsel bis zu den Flüssen Macra und Rubico ausgedehnt, bis Augustus auch das Padus-Laud (bisher das cisalpiu. Gallien) mit einschloß Anbere dichterische Namen (Verg. A. 1, 530.) sind Hesperia, das Abendland für die Griechen, Ausonia (Opica), Oenotria in Bezug auf einzelne Völkerschaften. — Die Halbinsel wird im N von den nach S. schroff abfallenden Alpen halbbogenförmig eingeschlossen. An den südwestlichen Theil dieses Bogens schließt sich der Apenninns, anfangs in östlicher Richtung etwa bis zu dem h. Paß von Pietra mala, dann südöstlich der Richtung der Halbinsel folgend. Nachdem das Gebirge in Samninrn die Höhe von 8000' erreicht, theilt es sich au der Grenze von Samninm, Summen und Apulien in zwei Hauptzweige, deren einer das westliche Bruttium burchzieht und beim Vorgebirge Le ukopet ra (E. bell’ Arrni), der östliche dagegen in Japygieu in dein falcittinifchen (oder iapy-gifchen) Vorgeb. enöigt (das Genauere f. Apeu-ninus). — Einen besondern Bestandteil bildet 2 im Norden das weite Potha 1, mit dem daran grenzenden Gebirge, Oberitalien, bis zu August's Zeit nach seinen Bewohnern keltischen Stammes
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